Samstag, 16. August 2008

Rechtsinfos und aktuelle Urteile









Linksammlung für Gesetze, Urteile und rechtliche Infos




Bundesgleichstellungsgestz 2016


https://www.bmfsfj.de/RedaktionBMFSFJ/Broschuerenstelle/Pdf-Anlagen/Bundesgleichstellungsgesetz,property=pdf,bereich=bmfsfj,sprache=de,rwb=true.pdf


Rechtstipps



Bundesverband fehlt Klagebefugnis
Dem Bundesverband Selbsthilfe Körperbehinderter e.V. fehlt die Befugnis, von der BOGESTRA AG die Unterlassung zu verlangen, Fahrgästen mit E-Scootern in ihren Fahrzeugen die Beförderung zu verweigern. Dies hat das Oberlandesgericht Hamm in seiner Entscheidung bekannt gegeben und damit das erstinstanzliche Urteil bestätigt.
Oberlandesgericht Hamm, Urteil vom 03.03.2017
- 12 U 104/16 –


Eltern erhalten für erwachsene Kinder zeitlich unbegrenzt Kindergeld, wenn das Kind behindert ist und es deshalb seinen Unterhalt nicht selbst bestreiten kann. Dies gilt nach einem Urteil des Finanzgerichts Köln auch dann, wenn der Gendefekt erst nach Erreichen der Kindergeld-Altersgrenze diagnostiziert wird und das Kind davor seinen Lebensunterhalt selbst bestreiten konnte.
Finanzgericht Köln, Urteil vom 12.01.2017
- 6 K 889/15 –

Zum 1. April sind eine Reihe von gesetzlichen Änderungen in Kraft getreten.

Angesichts der zunehmenden Anfragen beim Netzwerk für Inklusion, Teilhabe, Selbstbestimmung und Assistenz (NITSA), ob das anteilige Pflegegeld durch Neuerungen im Pflegestärkungsgesetz III (PSG III) insbesondere für AssistenznehmerInnen mit Arbeitgebermodell weggefallen ist, befürchtet NITSA eine bundesweite Kampagne zur ungerechtfertigten Leistungskürzung durch die Kostenträger.



Am Freitag, den 17.03.2017 erschien offiziell der Entwurf eines Gesetzes zur Stärkung von Kindern und Jugendlichen (Kinder- und Jugendstärkungsgesetz – KJSG) von Seiten des Ministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ). Vorher existierten nur nicht autorisierte Fassungen, die allesamt zurückgezogen wurden aufgrund des fachlichen Widerstandes.

Offizieller SGB VIII Entwurf soll Anfang April ins Kabinett
Dieser Entwurf soll Gesetz werden und am 1.1.2018 in Kraft treten. Schon Anfang April soll der Entwurf im Kabinett beraten werden, denn sonst kann der Entwurf aufgrund des Diskontinuitätsprinzipes nicht mehr in dieser Legislaturperiode zum Gesetz werden.



Das Heil- und Hilfsmittelversorgungsgesetz (HHVG) wurde gestern im Bundesgesetzblatt verkündet und tritt heute in Kraft. Leider ist davon auszugehen, dass derzeit viele Augenärzte und Augenoptiker noch nicht über die damit verbundene Neuregelung beim Anspruch auf Sehhilfen informiert sind.



Fahreignung aufgrund nachweisbarer Symptome der neurologischen Erkrankung nicht mehr gegeben
Das Verwaltungsgericht Mainz hat entschieden, dass einer an Chorea Huntington erkrankten Führer­schein­inhaberin, die bei einem Fahreignungstest unter­durch­schnittlich abgeschnitten hat, die Fahrerlaubnis entzogen werden darf.
Verwaltungsgericht Mainz, Urteil vom 14.06.2017 - 3 K 638/16.MZ –


Laser-Langstock hat wesentliche Gebrauchsvorteile gegenüber herkömmlichem Blinden-Langstock
Das Sozialgericht Koblenz hat entschieden, dass blinde Versicherte bei entsprechender ärztlicher Verordnung im Rahmen der Hilfs­mittel­versorgung einen Laser-Langstock an Stelle eines einfachen Blindenstocks verlangen können.
Sozialgericht Koblenz, Urteil vom 15.03.2017 - S 11 SO 62/15 -

Was, wenn der Mitarbeiter nur im Laufe der Zeit einen Grad der Behinderung erreicht, der ihn unter den Schutz des Schwerbehindertenrechts stellt? Hierzu hat sich das Landesarbeitsgericht Rheinland-Pfalz in einem Urteil vom 17.01.2017 geäußert (Az.: 5 Sa 361/16). Ein Arbeitnehmer mit einem Grad der Behinderung von 50 % hatte gegen seine Kündigung geklagt. Das Problem: Er wies seinem Chef nicht rechtzeitig nach, dass sein Grad der Behinderung auf 50 % gestiegen ist, also auf einen Grad der Behinderung, der den Sonderkündigungsschutz „auslöst“. Deshalb hatte seine Klage letztlich keinen Erfolg.

Die Pointe des neuen Sexualstrafrechts liegt in dem neu eingefügten Tatbestand des § 177 II Nr. 2 StGB. Wer mit einer alkoholisierten (oder geistig minderbemittelten) Person Sex haben will, muss sich vor einem Sexualkontakt mit dieser in ihrer Willensbildung eingeschränkten Person ihrer Zustimmung versichern. Hier gilt also: Nur ein eindeutiges „Ja“ ist ein „Ja“. Diese Differenzierung einer erheblichen Einschränkung der Willensbildung ist gegenüber der bisherigen Rechtslage völlig neu.



Aktuell hat das Finanzgericht Düsseldorf entschieden, dass Internatskosten in Höhe von 28. 000 Euro nicht als außergewöhnliche Belastungen anerkannt werden, wenn das Kind wegen einer einfachen Aufmerksamkeitsstörung (ADHS) eine englische Privatschule (College in England) mit kleineren Klassenverbänden und einer intensiveren Betreuung besucht.

Hier sei der Besuch einer Privatschule nicht zum Zwecke der Heilbehandlung erfolgt und der Schulbesuch an sich stelle keine Heilbehandlung dar. Daher handele es sich nicht um Krankheitskosten, sondern lediglich um Aufwendungen der Gesundheitsvorsorge bzw. um Folgekosten von Krankheiten, die nicht zwangsläufig erwachsen und deshalb nicht absetzbar sind (FG Düsseldorf vom 14.3.2017, 13 K 4009/15 E, Revision).



Wenn ein schwerbehinderter Bewerber offensichtlich fachlich nicht geeignet ist, muss er nicht zum Vorstellungsgespräch eingeladen werden. Eine Entschädigung nach dem Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz steht ihm dann nicht zu.




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